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Das Maille Spiel

Die Abstammung des „Mailspiels"

Mal- oder Mailspiel, ein Lehnwort aus dem Französischen, in der deutschen Übersetzung und im Sprachgebrauch auch als „Kolbenspiel" oder „Laufspiel" bezeichnet, war die Benennung eines einst von den vornehmen Kreisen Italiens. Frankreichs und Englands, in erster Linie von Hofgesellschaften an den Fürstenhöfen betriebenen Bewegungsspiels im Freien. Hier hatte es, mit viel Eifer gespielt, die Namen „Pallamaglio" im Italienischen, Italien ist auch das Ursprungsland, und „Pallmail" oder „Boulemail" im Französischen und „Pallmal" im Englischen.

 

Für die deutschen Fürstenhöfe war der Hof des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. so tonangebend geworden, daß, mit vielen anderen Sitten und Unsitten, auch das Mailspiel nach Deutschland übernommen wurde, da es noch dazu als sehr gesundheitsförderlich angesehen wurde.

 

Dieses hauptsächlich höfische Spiel wurde ausschließlich auf eigens dafür eingerichteten Bahnen betrieben. Sie mußten einen möglichst festen Unter­grund. aufweisen, der eingeebnet und festgestampft, vielfach mit feinstem Sand bestreut wurde.
Die mehrfach geäußerte Meinung, Mail sei auch auf guten und breiten Straßen gespielt worden, muß sich zwangsläufig als Irrtum erweisen, da die
Straßen während der Blütezeit des Spiels im 17. und 18. Jahrhundert so schlecht waren, uneben und löchrig, daß ein Mailspiel darauf völlig unmöglich war. Außerdem findet man in Beschreibungen immer nur die Worte „Mail-bahn " oder kurz „Mail", nie Straße. Diese falsche Ansicht rührt wahrscheinlich daher, daß das Spiel in Frankreich mit den Jahren so beliebt geworden war, daß die höhere bürgerliche Gesellschaft in fast allen größeren Städten sich dafür begeisterte. Es ist in diesem Zusammenhang aber auch nur die Tatsache bekannt, daß deshalb fast jede Stadt eine eigene Spielbahn hatte, also auch hier nicht auf öffentlichen Straßen gespielt wurde.

 

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